Publikation, 2015 – 2022

»Das Buch blickt hinter den Bauhaus-Mythos und auf die politische Dimension von Design und Architektur.«

Julian Ignatowitsch, Deutschlandfunk

Ein biografischer Essay über den Bauhäusler Franz Ehrlich – und die Ambivalenzen der Moderne. Begonnen hatte das bewegte Architektenleben Franz Ehrlichs (1907-1984) am Bauhaus in Dessau. 1937 wurde er als Widerstandskämpfer ins KZ Buchenwald gebracht, wo er das Tor mit der Inschrift "Jedem das Seine" gestalten musste. Aber auch in der DDR machte er Karriere - und stieß an die Grenzen des Systems.

Zunächst nahm Ehrlichs Karriere in der DDR Schwung auf, das Funkhaus Nalepastraße, bis 1990 Sitz des Rundfunks der DDR und heute ein beliebtes Ausflugsziel, gilt als sein wichtigstes architektonische Werk. Aber sein umfassender Geltungsanspruch kollidierte mit den politischen Leitlinien. Für ihren biographischen Essay begeben sich der Designtheoretiker Friedrich von Borries und der Historiker Jens-Uwe Fischer auf die Spuren eines lange vergessenen Bauhäuslers. Dabei reflektieren sie über die Widersprüche in Ehrlichs Biografie sowie die Ambivalenzen und den Totalitätsanspruch der Moderne.

»Von Borries und Fischer [...] sind also Experten für eine Design- und Architekturgeschichte, in der zusammenkommt, was nicht so recht zusammenpassen will.«

Philipp Hindahl, der Freitag

»Von Borries und Fischer haben ihre biografische Annäherung pointiert formuliert, lesenswert ist sie auch deshalb, weil in ihr auch eine kleine Architektur- und Kunstgeschichte der DDR steckt.«

Christian Schröder, Der Tagesspiegel

»Von Borries und Fischer ordnen diese Punkte im Leben eines Wendehalses kritisch ein und lassen an den richtigen Stellen Freiraum für die eigene Meinungsbildung, was gut und wichtig ist.«

Anton Rahlwes und Nina Sieverding, Die Form

Friedrich von Borries, Jens Uwe Fischer
Gefangen in der Titotalitätsmaschine. Der Bauhäusler Franz Ehrlich
Suhrkamp Verlag, 2022

Zugehörige Projekte

Ausstellung

Ehrlich-Monument

Wer als Gestalter Gesellschaft verändern will, darf nicht nur Oberflächen, Gegenstände, Räume gestalten.

Was wir von Ehrlich lernen können? Wer als Gestalter Gesellschaft verändern will, darf nicht nur Oberflächen, Gegenstände, Räume gestalten, sondern muss in Strukturen intervenieren, Organisationsformen ändern und neue Entscheidungsmuster entwerfen.